Dürfen wir vorstellen: Oscar

Oscar lebt mit seinen Eltern und einem älteren Bruder in Frederikssund, Dänemark.

Bei Oscar wurde eine einseitige rechtsseitige spastische Zerebralparese aufgrund einer periventrikulären Leukomalazie diagnostiziert. Wir lernten Oscar kennen, als er 16 Monate alt war. Damals war er in der Lage, sich im Sitzen und auf dem Boden zu bewegen und hatte beide Hände frei, um Gegenstände zu greifen. Außerdem krabbelte er auf Händen und Knien, zog sich zum Stehen nach oben und machte Schritte, indem er sich an Möbeln festhielt.

Er wurde in das Gross Motor Function Classification System (GMFCS) der Stufe I oder II eingestuft und wird voraussichtlich im Alter von 18 Monaten bis 2 Jahren selbstständig laufen lernen können und das Crocodile dann nicht mehr benötigen.

Oscars Familie und seine Physiotherapeutin beschlossen, ihm das Crocodile mit dem Zubehör "Starter-Kit" für eine kurze Zeit benutzen zu lassen, damit er die Freiheit des Gehens erleben konnte. Außerdem waren sie der Meinung, dass die Verwendung des Crocodile das Erreichen des grobmotorischen Meilensteins des Gehens unterstützen könnte.

Konfiguration des Crocodiles

Das Crocodile wurde mit dem Zubehör „Starter-Kit“ konfiguriert. Mit dem Starter-Kit kann das Crocodile Größe 1 bereits für Kinder ab ca. 70 cm Körpergröße eingesetzt werden. Wächst das Kind über die Maße des Starter-Kits hinaus, kann das Crocodile wieder in den Originalzustand umgebaut und somit länger genutzt werden. Das Crocodile wurde zunächst mit einem Rücklaufstopp, einer Kippsicherung und mit einem Richtungsfeststeller konfiguriert. Oscar fand sofort heraus, wie er mit der Unterstützung des Crocodiles vorwärtslaufen konnte. Als der Rücklaufstopp gelöst wurde, konnte Oscar das Crocodile zum Laufen in beide Richtungen benutzen.

Oscar steht im Meerkat, damit er im Stehen sein Gewicht auf beide Beine legen kann. Außerdem kann der Meerkat dazu genutzt werden, seine segmentale Entwicklung der Rumpfkontrolle zu fördern.

Fakten

Zerebralparese

Zerebralparese ist die Bezeichnung für eine Gruppe lebenslanger Erkrankungen, die Bewegung und Koordination beeinträchtigen und durch ein Problem im Gehirn verursacht werden, das vor, während oder kurz nach der Geburt auftritt. Die Symptome einer zerebralen Lähmung sind in der Regel nicht gleich nach der Geburt eines Kindes offensichtlich. Sie machen sich normalerweise in den ersten zwei oder drei Lebensjahren eines Kindes bemerkbar.

Symptome:

• Verzögerungen bei der Erreichung von Entwicklungsmeilensteinen - z. B. kein Sitzen mit acht Monaten oder kein Gehen mit 18 Monaten
• Steifheit/Schlaffheit
• Schwäche in den Armen oder Beinen
• Zappelige, ruckartige oder unbeholfene Bewegungen
• Zufällige, unkontrollierte Bewegungen
• Gehen auf Zehenspitzen

Der Schweregrad der Symptome kann sehr unterschiedlich sein. Manche Menschen haben nur geringe Probleme, während andere schwere Behinderungen entwickeln können.

Referenz: https://www.nhs.uk/conditions/cerebral-palsy/ 

GMFCS

GMFCS steht für Gross Motor Function Classification System

Das Gross Motor Function Classification System basiert auf selbstinitiierten Bewegungen unter besonderer Berücksichtigung der Fähigkeit zu Sitzen, der Mobilität und des Transfer. Es ist hilfreich, weil es Familien und Ärzten eine klare Beschreibung der funktionellen Einschränkungen eines Kindes liefert und eine Vorstellung davon vermittelt, welche Mobilitätshilfen ein Kind in Zukunft benötigen könnte, z. B. Krücken, Gehhilfen oder Rollstühle.

Im Allgemeinen wird ein Kind ab dem Alter von 5 Jahren seine GMFCS-E&R-Stufe nicht verbessern. Wenn ein Kind also beispielsweise im Alter von 6 Jahren in Stufe IV eingestuft wird, ist es wahrscheinlich, dass es sein Leben lang eine Mobilitätshilfe verwenden muss.

Der GMFCS-E&R wird für Kleinkinder im Alter von unter 2 bis 18 Jahren genutzt. Der GMFCS-E&R wird in mehreren Sprachen veröffentlicht. Es ist ein Fragebogen für Familien- und Selbstberichte verfügbar.

Die CanChild website enthält alle Einzelheiten zu GMFCS-E&R - schauen Sie hier!